Das Treatment

Paul hastet zum Telephon. Sein Lektor erklärt, daß sich in seinem neuen Buch ein kleiner Fehler eingeschlichen habe. Ein so dummer Fehler, daß Paul ihn sicher allein fände. Paul begibt sich auf die Suche. Die erste Seite des Buches zeigt einen Ball und darunter steht: Ball rollt. Das nächste Bild zeigt einen Hund mit dem Titel: Hund rennt. Die folgenden Seiten erklären, daß ein Auto fährt, ein Schiff schwimmt usw. Das letzt Bild zeigt einen Pinguin mit dem Titel: Pinguin fliegt. Paul erkennt den Fehler nicht. Verwirrt läuft er in der Wohnung umher. Dabei stößt er einen Ball an. Der Ball rollt und rollt, bis er eine Bodenvase umstößt und sie zerbricht.
Auf diese und ähnliche Weise erhält das Publikum den amüsanten Beweis, daß ein Auto fährt, ein Hund rennt, ein Schiff schwimmt, usw.
Am Ende gleicht Pauls Wohnung einem Schlachtfeld. Aber dieses Chaos belegt jede einzelne Aussage des Buchs. Das Einzige, was noch aussteht ist der Pinguin auf der letzten Seite mit dem Titel: Vogel fliegt.
Also geht Paul in den Zoo. Sein Blick verliert sich irgendwo hinter dem Panzerglas, das das Wasser davon abhält, sich in den Besucherraum zu ergießen. Pinguine schweben umher. Ein Flügelschlag läßt sie vorbeischießen, lautlos, als koste es sie keine Mühe, als nutzen sie wilde Strömungen im stillen Becken. Paul schüttelt den Kopf. Er lächelt. Doch was bedeutet ein Lächeln, wenn man verzweifelt und ratlos ist? "Wo ist der Fehler", flüstert er.